Dass Katzen mit Erbrechen vorstellig werden, kommt in unserer Praxis fast täglich vor. In manchen Fällen sind die Besitzer auch gelegentliches Erbrechen aufgrund von Fellknäueln gewohnt.
Anders war es bei Minka, einer 2-jährigen verspielten Hauskatze. Sie hatte zwei Tage zuvor wiederholt schwallartig erbrochen, zog sich zurück und wollte nun den zweiten Tag nicht fressen. Bei genauerem Nachfragen berichteten die Besitzer, dass Minka gerne auf einem Katzenspielzeug aus Gummi rumkaute und nun auch größere Anteile fehlten. Die weitere Untersuchung zeigte, dass Minka starke Bauchschmerzen hatte. Dies veranlasste uns dazu ein Röntgenbild anzufertigen. Das Problem bei Fremdkörpern und Fremdmaterial ist, dass diese häufig die gleiche Röntgendichte (also Graustufe) haben wie der Darm. Nur Materialien wie Metall oder Steine sind eindeutig zu erkennen. Bei Minka war der Fremdkörper eindeutig zu sehen, sodass wir nach Absprache mit Herrchen und Frauchen die Operation in Narkose einleiteten.
Minka wurde gut wach und blieb noch zwei Tage stationär in der Praxis, damit wir sie langsam anfüttern und den Heilungsverlauf überwachen konnten. Danach durfte sie nach Hause und nach zehn Tagen wurden die Fäden gezogen.
Minkas Besitzer waren geschockt, dass selbst Katzenspielzeuge nicht alle sicher sind. Katzen fressen gerne Gummiteile wie bspw Babyschnullerund Haargummis. Die Weichmacher in diesen Produkten haben auf viele Katzen eine anziehende Wirkung. Aber auch fadenförmige Fremdkörper sind sehr tückisch, da diese schwer zu identifizieren sind und sich der Darm daran auffädelt. Dies führt zu einschneidenden Verletzungen an mehren Stellen des Darms. Während der Operation muss der Darm an mehreren Stellen eröffnet und der Faden stückchenweise entfernt werden.