Hasi hat Zahnweh

Hasi kam wegen einer dicken Wange zu uns in die Praxis. Ansonsten machte er auf die Besitzer einen munteren Eindruck, fraß wie eh und je sein Gemüse und seine Leckerlies. 

Bereits beim Abtasten von Hasis Kiefer fiel eine Umfangsvermehrung (Verdickung) und deutliche Schmerzhaftigkeit auf. Wir rieten dringend zu einer genauen Röntgenuntersuchung des Kopfes, welche beim Kaninchen nur in Narkose exakt erfolgen kann. 

Der alleinige Blick ins Maul des schlafenden Hasi deutete erstmal nur auf eine leichte Veränderung hin. Leider zeigten die Röntgenbilder stark veränderte Zahnwurzeln sowohl im Ober-, als auch im Unterkiefer. Der Knochen in diesem Bereich war ebenfalls bereits deutlich verändert. Auf Grund des weit fortgeschrittenen Krankheitsbildes hätte Hasi nur unter Schmerzen weiterleben können, sodass wir nur noch zu einer schmerzfreien Euthanasie raten konnten. 

Kaninchen leiden still und zeigen als Fluchttiere wenig Krankheitssymptome, sodass viele von ihnen bereits mit weit fortgeschrittener Erkrankung bei uns vorgestellt werden. Bei leichteren Fällen können natürlich auch beim Kaninchen Zähne in der Länge korrigiert oder sogar mehrere Zähne gezogen werden, sodass die Kaninchen weiterhin gut fressen und schmerzfrei leben können. (Bild Korrekturlinien Röntgen)

Fällt Ihnen auf, dass Ihr Kaninchen Gewicht verliert (>5% pro Woche)? Speichelt Ihr Kaninchen auffällig? Sind Ihnen Augen- oder Nasenausfluss aufgefallen? All dies könnte auf Zahnprobleme hinweisen. Um Komplikationen zu vermeiden, vereinbaren Sie bitte einen Termin bei Ihrem Tierarzt oder Ihrer Tierärztin.

Titelfoto von Julian de Wet

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Tierarztpraxis am Adler
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